Trainspotting
Wenn ich mich in den Zug setze, erwartet mich immer eine Überraschung:
Ich klappe das Tischchen vom Vordersitz runter.
Es ist ziemlich aufregend, denn ich weiß nie, was da kommt:
Vertrockneter Orangensaft?
Kekskrümel?
Eine Bildzeitung?
Macht mir nix. Seit Corona habe ich entkeimende Putztüchlein dabei.
Damit reinige ich meines und das Tischchen des Nebensitzes, wenn es das Tüchlein noch hergibt.
Ich fahre gerne mit der Bahn. Das ist mein Beitrag, einem Stück Infrastruktur, das ich sehr schätze, etwas zurückzugeben.
Ach, die Bahn.
Das soll kein Bahn-trash-Text werden.
Jeder und jede, der sie in den letzten Jahren genutzt hat oder versucht hat, sie zu nutzen, weiß ja, was los ist.
In meinem vorletzten Blog-Text, vor über 3 Jahren, habe ich eines der größten Sorgenkinder unter den unbelehrbaren Alten Weißen Männern Deutschlands zitiert: den Herrn Merz.
Er hatte sich, zu jener Zeit noch auf der Gehaltsliste von Blackrock, auf einer Neujahrsansprache geäußert, für die er wahrscheinlich ein Mehrfaches meines Jahresgehalts an Honorar bekommen hat. Er meinte, das größte Problem könne ja nun nicht sein, ob die Bahn von Niebüll nach Westerland störungsfrei fahre.
Hö?
Ich weiß nicht, wie viele Leute vom deutschen Festland auf die Urlaubsinsel der Schönen und Reichen fahren, um dort an der Kasse von Budni zu sitzen, oder in den Kassenhäuschen zum Strand, die dort die Hotelzimmer richten.
Die von Rollrasen umgebenen Ferienhäuslein reinigen.
Den Müll abtransportieren.
Am Morgen Rentnern auf Marcumar Blut abnehmen.
Aber ein paar werden es schon sein. (Vermutlich haben viele davon Migrationshintergrund und dürfen in Deutschland nicht wählen. Insofern hat Herr Merz schon recht, die sind wirklich wurscht für ihn.)
Die meisten dieser sogenannten „Berufspendler“ haben möglicherweise den ein oder anderen Angehörigen. Mit diesem Angehörigen, ich nenne sie hier jetzt mal Familie, hat jeder ein System, ein komplexes Gefüge, in dem versucht wird, die Bedarfe und Bedürfnisse der einzelnen Familienteile zu decken.
Da müssen ein oder mehrere Kinder in den Kindergarten, wo das Kind nur von 8:15 bis 9:00 abgeliefert werden darf und vor 13:10 abgeholt werden muss. Mittagessen gibt es nicht und ab 15 Uhr darf man das Kind wieder abgeben bis 17:15.
Der Partner muss eventuell zum Arzt um 10:30, oder nach der Oma gucken, und zwar solange die Frau vom Pflegedienst noch da ist.
Die Arbeitsstelle hat üblicherweise einen verbindlichen Arbeitsbeginn. Es müssen Anschlußstraßenbahnen oder Busse oder Mitfahrgelegenheiten erreicht werden.
Man muss einen Lieferanten erwischen, eine bestimmte Tür (eines Ladens oder einer Betreuungseinrichtung) ist ab einer festgelegten Zeit geöffnet oder aber geschlossen.
Was geschieht nun, wenn so ein Zug nicht fährt?
Oder zu spät fährt?
Oder nach einer Stunde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet wird?
(Eine echte Challenge: Versuche, als schwarze Frau oder Frau mit sichtbarem Migrationshintergrund mit Kinderwagen in einen Schienenersatzverkehrbus zu kommen. Dein Leben wird nie wieder sein wie vorher.)
Zahlreiche dieser sensiblen Gefüge fallen in sich zusammen. Es wird wild telefoniert und geregelt, Autos fahren los, sofern vorhanden und Taxis müssen genommen und bezahlt werden. Kinder werden nicht oder zu spät abgeholt, alte Leute warten auf Menschen und haben Angst, reißen sich lebenserhaltende Schläuche raus oder schalten den Herd ein und vergessen es auf der Stelle.
Der Herr Merz hat ja wahrscheinlich jemanden, der das für ihn organisiert. Ich will auch nicht nur auf Herrn Merz rumhacken. Ich tausch ihn jetzt mal gegen den Herrn …Scheuer. Oder Wissing? Oder, ha! Söder!
Hans, Dieter, Vladislav und Mutlu müssen es ohne Orgateam schaffen.
Silke und Taye und Olga aus Niederollenoberlinkenbüttel, die in der Klinik Schichten schieben, müssen ihren Mist allein regeln.
Oma Schmidt und Frau Yildirim, die mit dem Gehwägelchen unterwegs sind, die eigens früh aufstehen, um die Treppe am Bahnhof zu bewältigen, falls der Aufzug wieder kaputt ist, stehen ebenfalls dumm da.
Sie stellen sich dann zu Claudia, die vergessen hat, ausreichend Windeln für den kleinen Benjamin mitzunehmen. Claudia hat Glück, Inci mit ihren beiden Babys Layla und Mounir zu treffen, sonst hätte sie jetzt echt Schwierigkeiten, weil ihr eingeschissenes Baby einen wunden Po kriegt. Inci hat immer Windeln und Feuchttücher auf Tasche.
Oma Schmidt hat ein ähnliches Problem wie das Baby von Claudia, und bräuchte dringend eine barrierefreie, funktionierende, saubere und kostenlose öffentliche Toilette, aber über solche Sachen sprechen wir nun wirklich nicht.
Mit sowas muss sich ein Herr Amthor oder Herr Buschmann nicht befassen. Sie kümmern sich um die wichtigen Dinge.
Störungsfreie Bahnverbindungen, who cares?
Sie halten ihr Gesicht in jede Fernsehkamera, die nicht bei 3 auf dem Baum ist, lassen vom Praktikanten ihre Charts checken und ihre Anteilsoptionen trägt der Sekretär, der BWL studiert hat, im Köfferchen schon mal in den Porsche.
Je höher man in der Gehaltsklasse steigt, umso weniger Orgakram hat man. Man gibt ihn ab, man delegiert ihn. Management heißt das dann. Herr Merz ist nach Selbstauskunft gehobene Mittelschicht.
Da schießt einem glatt der Kaffee aus der Nase.
Nehmen wir grade mal die Mittelschicht, von der Herr Merz denkt, dass es ihm Wähler bringt, wenn er sagt, dass er dazu gehört.
Man fährt mit dem Auto aus der Garage zuhause in ein Parkhaus oder auf einen eigens reservierten Parkplatz. Oder man wird gar gefahren! Man kann sogar fliegen. In der gehobenen Mittelschicht fliegt man schon auch mal. Das liegt daran, dass man wichtig ist. Ohne einen geht fast gar nichts mehr. Da steht die Zeit praktisch still.
Das Auto oder das Benzin oder beides bezahlt die große Firma oder der Staat (also Hans und Stefan und Vladislav und Mutlu und Andrea und Taye und Olga und ich und du).
Das Auto wartet auf dem Parkplatz um 7, um 7:10 oder 7:11 oder 7:38. Es steht da, bis es gebraucht wird, um 17:12, oder 18: 45 oder auch um 22:34, wenn ein Zug oder ein Bus bereits friedlich in seinem Depot schläft. Und dann bringt so ein Auto einen zu jeder Tages- und Nachtzeit von A nach B. Tolle Sache! Am Wochenende fährt man in die Waschanlage, da arbeitet Vladislav, der hat nicht nett genug gelächelt, deswegen bekommt er kein Trinkgeld. Vladislavs Frau putzt das Autohaus, in dem das Auto gekauft wurde, und nach Feierabend noch die Klos im Bundestag oder im örtlichen Rathaus.
Ich bin vor mehr als zehn Jahren von der Stadt aufs Land gezogen. Ein gewichtiger Grund für das Dorf, das ich mir ausgesucht habe, war der Bahnanschluss.
Weil ich wöchentlich etwa zehn Stunden im Zug verbrachte, kaufte ich mir ein Erste-Klasse-Monatsticket. Im Abo kostete es unter 100 Euro.
Mein Laptop passte auf den Tisch, ich konnte schreiben, auf dem Weg zur Arbeit!
Und wenn mir nichts einfiel, sah ich aus dem Fenster.
Es war eine richtige kleine Gemeinschaft im Abteil. Man tauschte sich über den Tag aus. Konnte in Ruhe seine Stulle essen. War mal einer am Abend vom gemütlichen Brummen der Waggons eingeschlafen, weckte man ihn diskret auf, damit er seinen Ausstieg nicht versäumte.
Aber ach, das Management.
Für die bevorstehende Elektrisierung wurden die Bahnsteige umgebaut. Sie sollten für die kommenden, neuen Züge höher gelegt werden. Damit wollte man etwas Sinnvolles für RollstuhlfahrerInnen oder Leute mit Kinderwagen oder Gehbehinderte tun.
Gute Sache.
Die Sperrung der Strecke dauerte ein halbes Jahr. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet. Es gab Buslinie A, B, C und D.
Eine Linie fuhr direkt ohne Zwischenstopp, zwei mit mehreren.
Und eine Linie hielt an sämtlichen Bäumen, Mülltonnen und Milchkannen, die auch der Zug immer zuverlässig angefahren hatte. Wo zwar nicht viele, aber eben: Menschen wohnen. Diese Linie brauchte sehr viel länger, als die Bahn gebraucht hätte.
Aber das war schon alles okay so.
Wenig später wurde die Strecke erneut gesperrt. Diesmal sollte sie elektrifiziert werden. Man wollte die alten Dieselloks ersetzen durch eine neue, moderne Elektrobahn.
Supersache, obwohl man sich fragte, weshalb das nicht bereits bei der vorherigen Streckensperrung geschehen war.
Hätte man nicht gleich, wo man die Bahnhöfe behindertenfreundlich machte, auch die Elektromasten entlang der Strecke montieren können?
Nach meinen, zugegeben nicht sehr intensiven Recherchen scheint dabei eine Art Vergaberhythmus von Bund oder Land oder beidem verantwortlich zu sein. Ist der Bahnhof Land und die Strecke Bund? Ich weiß es nicht. Aber es ist offenbar so, dass bestimmte Gelder bis zu bestimmten Terminen abgerufen werden müssen. Werden sie nicht abgerufen, verfallen sie. Es war nicht möglich gewesen, sich abzustimmen, damit so vollkommen unwichtige Reisende oder Berufspendler wie ich es ein wenig leichter haben.
Herr Merz hat schon recht. Ich sollte mich nicht so anstellen. Die paar tausend Leute. Come on. Und es ging ja um die Umwelt.
Also: SCHIENENERSATZVERKEHR.
Again.
Wieder landeten mit jeder Busladung ahnungslose und im öffentlichen Nahverkehr ungeübte Zivilpersonen statt in der Universitätsstadt im Schwarzwälder Hinterland, an einem etwas heruntergekommenen Bahnhofsgebäude, für das sich mit etwas Glück vielleicht eine Bäckereikette erbarmt hatte.
Vertrauenerweckende Bahnhöfe, mit geschlossenen WCS, und zugeklebten ehemaligen Reisezentren, umgeben von Lidls, Aldis und vielleicht einem Kik. Halt die Läden, die die Hinterländler so brauchen und sich leisten können.
Einen Alnatura findet man weniger.
Oder einen Kinderarzt.
Es war nicht möglich, von den Busfahrern und Busfahrerinnen Auskunft zu bekommen, ob man im richtigen Bus saß: Sie kannten die Strecke und die Haltestellen, aber bereits die Namen der Ortschaften waren auch ihnen ein Geheimnis. Sie sprachen meistens tatsächlich gar kein Deutsch. Persönlich konnte ich verhindern, dass so manche Schulklasse, die nach Titisee wollte, über Hinterzarten in Himmelreich landete (Bestimmte Ortsnamen lösen bei einer bestimmten Altersklasse haltloses Kichern aus). Es ist nicht leicht, einfach so bei Bedarf BusfahrerInnen aufzutreiben.
Vermutlich waren die finanziellen Möglichkeiten begrenzt. Schließlich muss man was für die Bahn-Management-Boni aufbehalten.
Endlich fuhr zum ersten Mal die neue Elektrobahn!
Gelb und weißgrau war sie, die Sitze bezogen in edlem Schwarz, geziert von gelben baden-württembergischen Löwen. Ich schickte meinem Sohn ein Selfie in der schönen umweltbewussten Eisenbahn.
Ich verschwieg die fehlenden Gepäckablagemöglichkeiten, die winzigen Sitze mit noch winzigeren Klapptischchen.
Ich verschwieg das grauenvolle Gepiepse der Türen. Auch hatte ich an diesem Tag keinen nassen Schirm dabei, den ich nirgendwo unterbringen konnte. Ich wollte die Bahn einfach toll finden.
Little did I know, Leute. Little did I know.
Jemand im Management hatte sich ein vollkommen neues System ausgedacht für die neue tolle Bahn. Alles sollte noch schneller, besser, günstiger und viel effizienter funktionieren.
Effizienz!
Die Bahn startete an gegabelten Endpunkten. Dann trafen die Züge an einem Bahnhof zusammen und wurden dort gekoppelt. Die gekoppelte lange Bahn fuhr Richtung große Stadt, durch die große Stadt hindurch, sollte auf einem weiteren Bahnhof entkoppelt werden, so dass wieder zwei verschiedene Endpunkte bedient werden konnten. So lautete der Plan.
Nicht bedacht hatte man dabei, dass mehrere der betroffenen Streckenteile EINSPURIG gegleist waren.
Das bedeutet, wenn ein Zug seine Fahrt zu einer bestimmten Uhrzeit in eine bestimmte Richtung nicht fahren konnte, war davon sofort
das ganze System stundenlang betroffen. STUNDENLANG.
Es herrschte Chaos.
Man wusste außerdem nicht, wie man mit den neuen Zügen umgehen musste. Software-Updates wurden gemacht, Ingenieure zu Rate gezogen. Nach und nach wurde klar, dass man die Bahnen erst aneinanderhängen konnte, wenn alle Türen der Bahn geschlossen waren.
Normale Startschwierigkeiten, die die meisten Menschen mit Kindern oder auch Berufstätige kennen: Wenn man neue Prozesse einführt, muss man den ein oder anderen Fehler ausgleichen, den man vorher nicht bedacht hat. Manager denken offenbar nicht dran.
Und ich dachte, das Einführen neuer Prozesse sei deren Spezialität! Ich Depp.
In dem Zeitraum, bis die Bahn sich wieder eingekriegt und einen regelmäßigen Rhythmus erreicht hatte, habe ich das halbe Dorf mit in die Stadt genommen. Mit dem Auto fuhr ich zum Bahnhof, um es nutzen zu können, wenn die Bahn nicht fährt.
Und sie fuhr wirklich sehr oft NICHT.
Sie fuhr sogar so oft NICHT, dass man sich für die zahllosen Monate ohne zuverlässigen ÖPNV ein einzelnes Monatsticket für umsonst holen konnte, wenn man nachweisen konnte, dass man betroffen war.
Also, wie gesagt, nur mit Nachweis.
Niemals vergessen, in welchem Land wir wohnen.
Gefahren bin ich übrigens mit einem bösen bösen 4WD, weil ich sonst im Winter nicht ins Tal komme, und vor allem nicht wieder auf den Berg.
Ich wusste nicht, ob ich eine Mitfahrerversicherung hatte. Ich musste daher überlegen, ob ich eine gute Sache mache, oder ob ich mich damit vielleicht ruiniere.
Aber mein Wille war fest: Der Scheißkapitalismus würde mich nicht zu einem Arschloch machen, das alte Omas oder Azubis oder Zivis auf dem Bahnhof stehen lässt, um ihnen im Schadensfall nicht bis ans Lebensende eine Berufsunfähigkeitsrente zahlen zu müssen.
Wie wir alle während Corona bemerkt haben, sind es nicht der Herr Merz, Herr Scheuer, Herr Wissing, Herr Lindner und Herr Söder, die den Laden am Laufen halten.
Es sind Hans und Stefan und Mutlu und Vladislav und Andrea und Olga und Taye. Deswegen haben wir uns mehrfach auf den Balkon gestellt und für sie geklatscht. Frau Schmidt und Frau Yildirim sind möglicherweise an oder durch Corona gestorben. Um die müssen sich der Herr Spahn oder der Herr Dobrindt oder der Herr Lutz von der Bahn, dem man jetzt ohne Scheiß eine Mille Bonus vorenthält, keine Sorgen mehr machen.
Nicht, dass Herr Lutz jemals an eine Oma oder einen Rollstuhlfahrer gedacht hätte. Oder, du weißt schon, an Hans und Stefan und Mutlu und Vladislav und Andrea und Olga und Taye.
Die örtliche Tankstelle hat mir einiges zu verdanken, ebenso das städtische Parkhaus.
Aber seit einiger Zeit fahre ich wieder Bahn. Im Februar kostete das Monatsticket 69 Euro, im März und April haben sie die Preise nochmal schnell angepasst auf 74,50 Euro, bevor sich alle Leute das 49 Euro-Ticket kaufen.
Nun streikt die Bahn.
Die Berichterstattung macht es einfach, stinksauer zu sein auf die Gewerkschaftler. Da heißt es, die Bahn lege Angebote vor und die Gewerkschaften seien nicht mal bereit, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Was ne Meldung. Die verhandeln noch nicht mal?
Schweinepriester! Linke Säcke!
Qualitativ hochwertige Berichterstattung geht anders. Überleg dir, ob du arbeiten würdest, wenn du sogar den Mindestlohn ausschließlich über Zuschläge erreichen könntest. Überleg es dir wirklich.
Die neue Bahn ist laut. Die Tische sind klein und schmutzig. Statt einer Stunde dauert meine Fahrt jetzt eine Stunde und 15 Minuten. Es sitzen jedes Mal Leute im falschen Zugteil. Die Schaffnerin verbringt weite Teile der Fahrt damit, Reisenden zu erklären, wann und wie sie umsteigen müssen. Ich wiederhole:
Die Schaffnerin verbringt über eine Stunde damit, Reisenden zu erklären, wann und wie sie umsteigen müssen.
Ich übertreibe nicht.
Aber das ist ja ihr Stress und nicht der Stress vom Herrn Lutz.
Dafür wird sie ja bezahlt.
Herr Wissing findet ja, man sollte Leuten, die ein Auto kaufen, ein 49 Euro Ticket dazu schenken.
Er glaubt, der ein oder andere würde dann, statt in Övelgönne oder Friedenweiler oder Qualzow oder Vockenrod ins Auto zu steigen, sich denken:
Och! Heute hab ich Bock auf Abenteuer. Ich steig heut mal in die Bahn! Die fährt ja alle Viertelstunde, ist zuverlässig und bequem, ich hab Platz, ich hab Ruhe, ich les mein Buch oder bearbeite meine Akten. Ich lass den Wagen heut einfach mal zuhause. Weil, heut Abend komm ich ja auch safe und sauber wieder heim, auch zu später Stunde, ich habe keine Angst vor Betrunkenen oder Irren, es ist immer jemand für mich da. Die Bahn ist super.
Das scheint der Herr Wissing wirklich zu glauben.
Und übrigens hat Herr Merz auch nicht von Niebüll und Westerland gesprochen, sondern von der Bahnlinie zwischen Hamburg und Sylt.
Die Leute von Niebüll und Westerland, die rechnet der einfach weg.